Mittwoch, 2. Februar 2022

Stammtischsätze zu CO2 und Treibhausgasen

Im heutigen Blogbeitrag geht es um Sätze, welche bei Stammtischgesprächen zum Thema Ökologie, CO2 und Treibhausgase gerne fallen. Wir wollen diese Sprüche unter die Lupe nehmen und Sätze vorbereiten, mit welchen man diesen Aussagen begegnen kann. 

1             Treibhausgaseffekt

Aussage: „Unter Treibhausgas kann ich mir nichts vorstellen, um was geht‘s da? Um Tomaten?“

Der Treibhauseffekt sorgt dafür, dass innerhalb der Erdatmosphäre ein Klima hergestellt wird, an welches sich die Lebewesen der Erde angepasst haben. Dies geschieht, indem das Sonnenlicht auf die Erdoberfläche einstrahlt und diese aufwärmt. Dieses Licht wird durch den Boden zurückreflektiert und in Wärmestrahlung umgewandelt. Ein Teil davon, verlässt die Atmosphäre dann wieder. Die Treibhausgase bilden wie auf der unten abgebildeten Grafik dargestellt, eine Hülle über der Erdatmosphäre und geben einen Teil dieser reflektierten Wärme wieder zurück an die Atmosphäre. Die Treibhausgase können also mit dem Glas eines Treibhauses verglichen werden, welche dafür sorgen, dass sich das Gewächshaus aufwärmt (pusch.ch, 2015).













Quelle: Der natürliche Treibhauseffekt (pusch.ch, 2015, S.9)



2            Treibhausgase

Aussage: "Welches sind denn überhaupt Treibhausgase? Ist das nur CO2? Ich habe mal gehört, dass das Kühlmittel in den Kühlschränken auch schädlich sei für das Klima"


Sie sprechen hier alte Kühlschränke an, welche als Kühlmittel mit einem F-Gas (Fluorierte Treibhausgase) befüllt wurden, namentlich mir FCKW. FCKW ist neben dem, dass es ein Treibhausgas ist, auch ein Stoff, welches die Ozonschicht angreift. Solche Kühlmittel sind schon länger verboten und ich bezweifle, dass Sie noch so ein Gerät zu Hause haben. Falls dies doch der Fall ist, empfehle ich Ihnen, diesen Kühlschrank Fachgerecht zu entsorgen. Sie können ihn z.B. im Geschäft, in dem Sie ihn gekauft haben, zurückgeben. Falls Sie den Kühlschrank ersetzen möchten, achten Sie bei einem Neukauf auf die Energieklasse. Mit einem Gerät der Klasse A sparen Sie Geld und verbessern Ihren ökologischen Fussabdruck (Umweltbundesamt, 2019).

Übrigens, bis 2021 galten noch andere Effizienzklassen, damals wurden noch die Bezeichnungen mit den "+" nach dem A verwendet. Neu hat sich die Berechnungsgrundlage dahingehend geändert, dass die Klassen nur noch von G bis A reichen, wobei A die höchste Effizienzklasse aufweist. 

Generell empfehle ich vor der Neuanschaffung von Elektrogeräten immer einen Blick auf topten.ch zu werfen, wo die auf dem Markt erhältlichen Geräte nach ihrer Effizienz (Stromverbrauch) geordnet sind. Nachfolgend zum Beispiel der Link für Kühlschränke https://www.topten.ch/private/products/refrigerators


Neben CO2 gibt es noch sechs weitere Treibhausgasgruppen. Diese sind: CH4, HFCs, PFCs, N2O, SF6, NF3. Alle diese Gase sind verantwortlich für den Treibhauseffekt. Diese werden jedoch mit dem CO2 Äquivalent (CO2e) angegeben, um eine Vereinheitlichung zu schaffen. D.h. die restlichen Treibhausgase werden in der Regel umgerechnet (Umweltbundesamt, 2019).

 

3             Schweizer Beitrag zum Pariser Klimaabkommen

Aussage: "Was nützt es überhaupt, wenn die kleine Schweiz sich an die Klimaziele hält? Am besten steigen wir wieder aus, wie es die USA getan haben"


Die Schweiz hat sich im Rahmen des Pariser Vertrages dazu verpflichtet, die Treibhausgasemissionen bis im Jahr 2030 auf ca. 26 Mio. Tonnen CO2e zu halbieren. Als Referenzjahr wird das Jahr 1990 herangezogen. Bereits vor dem Pariser Vertrag verfolgte die Schweiz Energieziele im Rahmen des Kyoto Protokolls und hat diesbezüglich Gesetze und Verordnungen verabschiedet.


Grundsätzlich kann man nun Diskutieren, wie diese Ziele erreicht werden sollen, ob mit Verboten und Einschränkungen oder mit Anschubfinanzierungen von umweltfreundlichen Technologien und liberalen Ansätzen. Was man nicht (mehr) Diskutieren kann, sind die Ziele dieses Vertrages, da sie verbindlich festgelegt worden sind.

Ausserdem haben die vereinigten Staaten unter der Biden-Administration die Ziele des Pariser Klimaabkommens wieder ratifiziert und somit den Ausstieg der Vorgängerregierung Rückgängig gemacht.

Zum Impact der Schweiz auf Klimaziele: Massnahmen in Schwellenländern, welche mitten in der Industrialisierung sind, oder in bevölkerungsreichen Ländern, haben sicherlich einen grösseren Einfluss. Nach dieser Logik müssten wir aber auch nicht mehr PET-Flaschen trennen, könnten Verpackungsmaterial einfach auf den Boden schmeissen oder die Batterien in den Haushaltsmüll werfen, denn es macht global gesehen eh nichts aus. Dennoch tun wir diese Dinge nicht. Weshalb wir uns (mich eingeschlossen) an einige Umweltschutz-Massnahmen halten, Andere jedoch als "Tropfen auf den heissen Stein" abtun, kann ich nicht beurteilen. Vermutlich müsste man an dieser Stelle eine/n Psychologin/ Psychologen hinzuziehen😄.

 

4             Persona Doris Leuthard

Aussage: "Diesen ganzen Schlammassel mit den Abgaben im Energiebereich haben wir der Bundesrätin Doris Leuthard zu verdanken"

 

Doris Leuthard war als Bundesrätin bis Ende 2018 Vorsteherin des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation und das Aushängeschild des neuen Energiegesetzes. Jedoch hat deren Rücktritt bzw. die Neubesetzung dieses Amtes keinen Einfluss auf die Energiestrategie und den Schweizer Beitrag zum Pariser Vertrag. Diese Ziele sind nicht Personengebunden, sondern in verschiedenen Dokumenten verbindlich festgehalten. Einige davon sind z.B. das Kyoto-Protokoll, der Pariser Vertrag, die Vereinbarungen der UN-Klimakonferenz 2016 in Marrakesch, das CO2 Gesetz, die CO2 Verordnung, die CO2 Abgabenerhebung, Dokumente über die Befreiung und Rückverteilung der CO2 Abgabe, Das Emissionshandelssystem und die Vernehmlassung des neuen CO2 Gesetzes.

 

Euer Salman Örge

 


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