Samstag, 19. Februar 2022

Energie-und Wasserverbräuche im Wohnbereich

In diesem Post soll es darum gehen, mit wie viel Energie- und Wasserverbrauch ihr etwa für eure Wohnung/ euer Einfamilienhaus rechnen könnt und was das auf die Kosten für einen Einfluss hat. Viele Kolleginnen und Kollegen sind zurückhaltend hier allgemeingültige Kennzahlen herauszugeben, da der Verbrauch von vielen verschiedenen Faktoren abhängig ist. Dies ist durchaus verständlich, denn je nach Sanierungsgrad, Heizmedium, Volllaststunden, Dämmperimeter, Fussbodenheizung oder Radiator, Anzahl Personen im Haushalt, oder Energieintensive Geräte wie z.B. Elektroheizungen, Heizstrahler, Aquarien u.v.m. können hier grosse Unterschiede entstehen.

Nichtsdestotrotz sind dies die Fragen, die oft an uns herangetragen werden und den Kundinnen und Kunden unter den Fingernägeln brennen, weshalb ich hier darauf eingehen möchte.

Verbräuche


Bevor man Verbräuche benennen kann, macht es Sinn, die verschiedenen «Energiearten» zu kennen. Primärenergie bezeichnet jene Energie, welche uns in der Grundform zu Verfügung steht. Zum Beispiel das Erdöl, welches zuerst raffiniert werden muss, um daraus Heizöl zu machen oder die Wasserkraft, welche mittels Turbinen in Strom produzieren. Heizöl und Strom sind dann die daraus resultierenden Endenergieträger. Damit aus der Primärenergie Endenergie gemacht werden kann, sind in den meisten Fällen Prozesse nötig, welche auch Verluste verursachen. Diese Verluste nennt man Umwand-lungsverluste.


 


Quelle: https://www.heizsparer.de/energieberatung/energieausweis


In den meisten Fällen, interessiert uns die Nutzenergie, denn diese Energie ist jene, welche wir am Schluss, nach allen Verlusten - oder im Falle von Wärmepumpen gewinnen - benötigen. Gerade bei der Heizung und Warmwasseraufbereitung müssen wir jedoch auch die Endenergie berücksichtigen, denn wir wollen wissen, wie viel Öl, Gas, Strom etc. wir ins Gebäude speisen müssen, um die Liegenschaft zu erwärmen. Denn gerade in Fall der Heizung zahlen wir in der Regel nicht die Nutzenergie, also die Wärme, die wir erzeugt haben, sondern die Endenergie (Heizöl, Gas, Strom).


Nachfolgenden werden Kennzahlen vorgestellt. Diese sind abhängig vom Gebäudesanierungsstand und weiteren Faktoren, deshalb können die Zahlen in der Realität einen gröseren Range aufweisen. Aber wir wollen ja in diesem Blog ungefähre Grössenordnungen geben, welche für die meisten Fälle zutrifft. Jedoch ist es sinnvoll zwischen Neu-und Bestandesbau zu unterscheiden, da hier die Unterschiede, vor allem im Raumwärmebedarf sehr weit auseinander gehen. 

Tabelle Wohnung

 Tabelle Wohnung im Mehrfamilienhaus (2-4 Personen, 30m2 pro Person, Strom exkl. Allgemeinstromanteil (Treppenhaus, Tiefgarage, etc. über Nebenkostenabrechnung):

 

Bestandesbau

Neubau

Kosten

Stromverbrauch

1300-3800 kWh/a/ Wohnung

1300-3800 kWh/a/ Wohnung

CHF 0.23/kWh

Wasserverbrauch

50-60m3/pro Person/a (60'000 Liter)

50-60m3/pro Person/a (60'000 Liter)

CHF 3/ m3

Raumwärmebedarf 

1700-4000 kWh/pro Person/a

800-1500 kWh/pro Person/a

 

Warmwasseraufbereitung 

600 kWh/pro Person/a

600 kWh/pro Person/a

 


Tabelle Einfamilienhaus

 Tabelle Einfamilienhaus (4-6 Personen)

 

Bestandesbau

Neubau

Kosten

Stromverbrauch (exkl. Wärmepumpe)

4'000-7'000 kWh/a/ Haus

4'000-7'000 kWh/a/ Haus

CHF 0.23/kWh

Wasserverbrauch

50-60m3/pro Person/a (60'000 Liter)

50-60m3/pro Person/a (60'000 Liter)

CHF 4/ m3

Raumwärmebedarf 

90-170 kWh/m2

30-50 kWh/m2

 

Warmwasseraufbereitung 

600 kWh/pro Person/a

600 kWh/pro Person/a

 



Heizmedium

Da wir wissen wollen, mit welchen Kosten ungefähr für die Energie und den Wasserverbrauch gerechnet werden muss, müssen wir beim Wärmeverbrauch (Warmwasser und Raumwärme) zuerst aus der Nutzenergie (NE) Endenergie (EE) machen, denn diese Energieform wird gekauft, sprich der Heizung zugeführt. Im Strom und beim Wasser ist dies strenggenommen auch der Fall, aber hier kann davon ausgegangen werden, dass die Verluste von der einen in die Andere Form vernachlässigbar sind. Wir nehmen also an bei diesen Gewerken ist das Verhältnis Endenergie: Nutzenergie 1.

 

Heizöl & Erdgas

Bei der Wärme ist das Verhältnis entsprechend anders. Wir kaufen z.B. Heizöl, welches wir in Wärme umwandeln müssen. In diesem Prozess verlieren wir bei kondensierenden Heizungen rund 5-15% der Primärenergie. Dies bedeutet, wir haben einen sogenannten «Jahresnutzungsgrad», welche die Effizienz der Heizung beschreibt, von 85-95 %. Wenn wir also 85 kWh in Form von Raumwärme benötigen, müssen wir 100 kWh Heizöl verbrennen. Bei der Erdgasheizung ist der Jahresnutzungsgrad etwa gleich wie beim Heizöl, also auch 85-95%.

Wie viel Litern Heizöl entspricht dies nun, denn wir kaufen ja Heizöl in Litern und Erdgas in Kubikmetern (m3) und nicht in kWh?  Heizöl hat eine Energiedichte von 10.5 kWh/l, Erdgas 10.4 kWh/m3. Das heisst, um bei dem Beispiel im vorherigen Beispiel zu bleiben folgendes: 

Um 85 kWh Wärme in den Raum zu bringen, müssen wir 100 kWh Heizöl, also 9.5 Liter  (100kWh: 10.5kWh/l) oder 9.6m3 Erdgas (100kWh:10.4 kWh/m3) verbrennen.

Wärmepumpe

Der Jahresnutzungsgrad, oder bei der Wärmepumpe Jahresarbeitszahl (JAZ) genannt, ist bei der Wärmepumpen grösser als 1, also mehr als 100%. Wenn man also 1 Teil (kWh) Strom in die Wärmepumpe gibt, erhält man 3-4 Teile (kWh) Wärme. Wer sich dafür interessiert, wieso dies so ist, kann unter folgendem Link die Funktionsweise von Wärmepumpen nachlesen: Funktionsweise Wärmepumpe. Je nach dem ob eine Luft-Wasser Wärmepumpe (JAZ näher bei 3) oder Erdsondenwärmepumpe (JAZ näher bei 4) kann die entsprechende Umgebungswärme genutzt werden. 

Nochmals das Beispiel mit den 85 kWh: um 85kWh Raumwärmebedarf/Nutzenergie in den Raum zu bringen, brauchen wir bei einer Wärmepumpe von einem JAZ von 3.5 also um diesen Faktor weniger Strom einzukaufen. Wir brauchen also 24.3 kWh (85kWh:3.5 JAZ) Strom.


Kosten für Energie und Wasser

Nun wissen wir, wie die von uns benötigte Nutzenergie zu Stande kommt und mit welchen Inputs diese erstellt werden kann. Doch wie hoch sind nun die Verbräuche und vor Allem die Kosten für Energie und Wasser?

 

Wohnung (Mehrfamilienhaus)

Wichtig zu erwähnen ist in diesem Zusammenhang bei Wohnungen: Es geht hier nicht um die Nebenkosten sondern lediglich um einen Teil daraus. Denn die Nebenkosten, welche i.d.R. von der Verwaltung abgerechnet werden, bestehen nicht nur aus Energie und Wasserkosten, sondern darin sind auch die allgemeinen Kosten, wie z.B. Hauswartung, Gartenpflege, Winterdienst etc. enthalten.

Um die Energiekosten beziffern zu können, ist es sinnvoll diese anhand von Fallbeispielen zu berechnen. 

Beispiel 1: 60m2 Wohnung, 2 Personen, Neubau , Heizung und Warmwassererzeugung durch Erdsondenwärmepumpe

Beispiel 2: 60m2 Wohnung, 2 Personen, Bestandesbau in mittlerem Sanierungsstand, Heizung und Warmwassererzeugung durch Heizöl

.

Wenn wir nun wieder unsere Tabelle von oben zu Hilfe ziehen, können wir die Verbräuche ermitteln. Wichtig: wenn wir wissen wollen, was uns die Energie kostet, müssen wir es in die Form Endenergie bringen, denn diese bezahlen wir (Heizöl, Strom für Wärmepumpe, Erdgas)

 

Bestandesbau

Neubau

Kosten

Stromverbrauch

1300-3800 kWh/a/ Wohnung

1300-3800 kWh/a/ Wohnung

CHF 0.23/kWh

Wasserverbrauch

50-60m3/pro Person/a (60'000 Liter)

50-60m3/pro Person/a (60'000 Liter)

CHF 3/ m3

Raumwärmebedarf 

1700-4000 kWh/pro Person/a

800-1500 kWh/pro Person/a

 

Warmwasseraufbereitung 

600 kWh/pro Person/a

600 kWh/pro Person/a

 


Beispiel 1:

Hier können wir für den Strom und Wasserverbrauch die Werte in der Spalte "Neubau" betrachten. Wir können von einem Stromverbrauch der Wohnung von 2'000 kWh ausgehen, wenn keine speziellen, energieintensiven Geräte installiert sind. Beim Wasserverbrauch gehen wir von 55m3 pro Person und Jahr, also insgesamt von 110m3 Wasserverbrauch aus. 
Für die Heizung nehmen wir beim Neubau 900 kWh pro Person, also 1'800 kWh/a. Jedoch müssen wir hier noch den Wirkungsgrad der Wärmeerzeugung berücksichtigen, um zu wissen wie viel Strom eingekauft werden muss, um diese 1'800 kWh Wärme zu erzeugen. In neuen Mehrfamilienhäusern wird vielfach für die Wärmeerzeugung eine Erdsondenwärmepumpe eingesetzt. Konservativ gerechnet haben diese einen JAZ von 4. Sprich, wir benötigen 450 kWh (1'800kWh : 4) Strom für die Heizwärme. Für die Warmwasseraufbereitung, welche auch von der Wärmepumpe erzeugt wird, der beiden Personen benötigen wir 600 kWh Wärme, also 150 kWh (600kWh:4 Strom). Für zwei Personen sind dies 300 kWh. Nun haben wir alle violetten Werte für dieses Beispiel, also die Endenergie, welche wir bepreisen können:

 

Verbrauch/a

Kosten/Einheit

Kosten/a

Stromverbrauch

2'000 kWh

CHF 0.23/kWh

CHF 460

Wasserverbrauch

110 m3

CHF 3/ m3

CHF 330

Strombedarf für Heizung

450 kWh

CHF 0.23/kWh

CHF 104

Strombedarf für Warmwasser 

300 kWh

CHF 0.23/kWh

CHF   69


Somit erhalten wir als Lösung für das Beispiel 1 der Wohnung im Mehrfamilienhaus totale Kosten für Strom, Wasser, Heizung und Warmwasseraufbereitung von CHF 963 pro Jahr.

Beispiel 2:

Für das Beispiel 2, mit ebenfalls zwei Personen können wir für den Haushaltsstromverbrauch und den Wasserbedarf die gleichen Zahlen nehmen wie im Beispiel 1. Auf den Wasserverbrauch und den Stromverbrauch innerhalb der Wohnung hat der Sanierungsstand keinen, bzw. einen vernachlässigbaren Einfluss. Also auch wieder; Stromverbrauch 2'000 kWh/a, Wasserverbrauch 110 m3/a. 
Wir brauchen jedoch mehr Wärmeenergie in der Wohnung, da wir einen schlechteren Sanierungszustand haben wie im Beispiel 1 des Neubaus. Wir haben höhere Wärmeverluste z.B. durch ältere Fenster und weniger Dämmmaterial in den Wänden. Gemäss der Tabelle am Anfang brauchen wir im Bestandesbau zwischen 1'700-4'000 kWh Wärme pro Person. Wenn wir von einem guten Sanierungsstand ausgehen, und 2'500 kWh pro Person und Jahr annehmen, kommen wir auf 5'000 kWh/a für die Wohnung. Da die Ölheizung einen Wirkungsgrad von 85% hat, heisst dies, wir benötigen jährlich 5'882 kWh (5'000 kWh:0.85) Heizöl, welches wir mit 560 Litern  (5882 kWh: 10.5 kWh/Liter Energiedichte Heizöl) abdecken können. Für die Warmwasseraufbereitung braucht man hier pro Person 67 Liter (600kWh:085:10.5kWh/l) Heizöl. Für zwei Personen also 134 Liter.

 

Verbrauch/a

Kosten/Einheit

Kosten/a

Stromverbrauch

2'000 kWh

CHF 0.23/kWh

CHF 460

Wasserverbrauch

110 m3

CHF 3/ m3

CHF 330

Heizölbedarf für Heizung

560 Liter

ca. CHF 1/ Liter 

CHF 560

Heizölbedarf für Warmwasser 

134 Liter

ca. CHF 1/ Liter

CHF 134 


Somit erhalten wir als Lösung für das Beispiel 2 im Mehrfamilienhaus totale Kosten für Strom, Wasser, Heizung und Warmwasseraufbereitung von ca. CHF 1'484 pro Jahr.

Einfamilienhaus

Auch im Einfamilienhausbereich will ich die Kosten anhand zweier Beispiele aufzeigen.

Beispiel 1: 4 Personen, Neubau , Heizung und Warmwassererzeugung durch Luft-Wasser Wärmepumpe

Beispiel 2: 4 Personen, Bestandesbau in mittlerem Sanierungsstand, Heizung und Warmwassererzeugung durch Heizöl 

Auch für die Einfamilienhäuser nehmen wir die Liste vom Anfang zu Hilfe.


 

Bestandesbau

Neubau

Kosten

Stromverbrauch (exkl. Wärmepumpe)

4'000-7'000 kWh/a/ Haus

4'000-7'000 kWh/a/ Haus

CHF 0.23/kWh

Wasserverbrauch

50-60m3/pro Person/a (60'000 Liter)

50-60m3/pro Person/a (60'000 Liter)

CHF 4/ m3

Raumwärmebedarf 

90-170 kWh/m2/a

30-50 kWh/m2/a

 

Warmwasseraufbereitung 

600 kWh/pro Person/a

600 kWh/pro Person/a

 


Beispiel 1:

Hier können wir für den Strom und Wasserverbrauch die Werte in der Spalte "Neubau" betrachten. Wir können von einem Stromverbrauch des Einfamilienhauses von 4'000 kWh ausgehen, wenn keine speziellen, energieintensiven Geräte installiert sind. Beim Wasserverbrauch nehmen wir von 60 m3 pro Person und Jahr, also insgesamt von 240m3. 
Für die Heizung gehen wir beim Neubau von 35 kWh pro Quadratmeter und Jahr aus. Hier sollte man ungefähr die beheizte Fläche kennen, diese kann variieren. Wir gehen in diesem Beispiel von 250m2 aus. Wenn man nun die Kennzahl mit der beheizten Fläche multipliziert, ergibt das für unser Beispiel also 8'750 kWh/a (35kWh/m2*250m2). Jedoch müssen wir hier noch den Wirkungsgrad der Wärmeerzeugung berücksichtigen, um zu wissen wie viel Strom eingekauft werden muss, um diese 8'750 kWh Wärme zu erzeugen. In Einfamilienhäusern werden vielfach für die Wärmeerzeugung eine Luft-Wasser Wärmepumpen eingesetzt. Konservativ gerechnet haben diese einen JAZ von 3. Sprich, wir benötigen 2'917 kWh (8750 kWh : 3) Strom für die Heizwärme. Für die Warmwasseraufbereitung, welche auch von der Wärmepumpe erzeugt wird,  benötigen wir 600 kWh Wärme, also 200 kWh (600kWh:3 Strom) pro Person. Für 4 Personen sind dies 800 kWh. Nun haben wir alle violetten Werte für dieses Beispiel, also die Endenergie, welche wir bepreisen können:

 

Verbrauch/a

Kosten/Einheit

Kosten/a

Stromverbrauch

4'000 kWh

CHF 0.23/kWh

CHF 920

Wasserverbrauch

240 m3

CHF 3/ m3

CHF 720

Strombedarf für Heizung

2'917 kWh

CHF 0.23/kWh

CHF 671

Strombedarf für Warmwasser 

800 kWh

CHF 0.23/kWh

CHF 184


Somit erhalten wir als Lösung für das Beispiel 1 im Einfamilienhaus totale Kosten für Strom, Wasser, Heizung und Warmwasseraufbereitung von CHF 2'495 pro Jahr. Wobei die beheizte Fläche einen grossen Einfluss auf die Kosten hat. 

Beispiel 2:

Für das Beispiel 2, mit ebenfalls 4 Personen können wir für den Haushaltsstromverbrauch und den Wasserbedarf die gleichen Zahlen nehmen wie im Beispiel 1. Auf den Wasserverbrauch und den Stromverbrauch innerhalb des Hauses hat der Sanierungsstand keinen, bzw. einen vernachlässigbaren Einfluss. Also auch wieder; Stromverbrauch 4'000 kWh/a, Wasserverbrauch 240 m3/a. 
Wir brauchen jedoch mehr Wärmeenergie im Haus, da wir einen schlechteren Sanierungszustand haben wie im Beispiel 1 des Neubaus. Wir haben höhere Wärmeverluste z.B. durch ältere Fenster und weniger Dämmmaterial in den Wänden. Auch hier gehen wir von einer beheizten Fläche von 250m2 aus. Gemäss der Tabelle am Anfang brauchen wir im Bestandesbau zwischen 90-170 kWh Wärme pro Quadratmeter. Wenn wir von einem guten Sanierungsstand ausgehen und 100 kWh pro m2 und Jahr annehmen, kommen wir auf 25'000 kWh/a für das Haus. Da die Ölheizung einen Wirkungsgrad von 85% hat, heisst dies, wir benötigen jährlich 29'412 kWh (25'000 kWh:0.85) Heizöl, welches wir mit 2'801 Litern  (29'412 kWh: 10.5 kWh/Liter Energiedichte Heizöl) abdecken können. Für die Warmwasseraufbereitung benötigt man hier pro Person 67 Liter (600kWh:085:10.5kWh/l) Heizöl. Für 4 Personen also 268 Liter.

 

Verbrauch/a

Kosten/Einheit

Kosten/a

Stromverbrauch

4'000 kWh

CHF 0.23/kWh

CHF 920

Wasserverbrauch

240 m3

CHF 3/ m3

CHF 720

Heizölbedarf für Heizung

2801 Liter

ca. CHF 1/ Liter 

CHF 2'801

Heizölbedarf für Warmwasser 

268 Liter

ca. CHF 1/ Liter

CHF 268 


Somit erhalten wir als Lösung für das Beispiel 2 im Einfamilienhaus totale Kosten für Strom, Wasser, Heizung und Warmwasseraufbereitung von ca. CHF 4'709 pro Jahr.


Zusammenfassung der Resultate

Wir können also für unsere Beispiele von folgenden Kosten ausgehen:

Wohnung (Mehrfamilienhaus)

Beispiel 1: 60m2 Wohnung, 2 Personen, Neubau , Heizung und Warmwassererzeugung durch Erdsondenwärmepumpe                          ca. Kosten/Jahr    CHF 963

Beispiel 2: 60m2 Wohnung, 2 Personen, Bestandesbau in mittlerem Sanierungsstand, Heizung und Warmwassererzeugung durch Heizöl      ca. Kosten/Jahr    CHF 1'484


Einfamilienhaus

Beispiel 1: 4 Personen, Neubau , Heizung und Warmwassererzeugung durch Luft-Wasser -Wärmepumpe                                           ca. Kosten/Jahr    CHF 2'495

                                        

Beispiel 2: 4 Personen, Bestandesbau in mittlerem Sanierungsstand, Heizung und Warmwassererzeugung durch Heizöl       ca. Kosten/Jahr    CHF 4'709

Vielen Dank für euere Zeit

euer Salman Örge


Quellen:SIA2024, leistungsgarantie.ch, Energie Schweiz, Bundesamt für Energie (BFE), Fachvereinigung Wärmepumpen Schweiz

Mittwoch, 2. Februar 2022

Stammtischsätze zu CO2 und Treibhausgasen

Im heutigen Blogbeitrag geht es um Sätze, welche bei Stammtischgesprächen zum Thema Ökologie, CO2 und Treibhausgase gerne fallen. Wir wollen diese Sprüche unter die Lupe nehmen und Sätze vorbereiten, mit welchen man diesen Aussagen begegnen kann. 

1             Treibhausgaseffekt

Aussage: „Unter Treibhausgas kann ich mir nichts vorstellen, um was geht‘s da? Um Tomaten?“

Der Treibhauseffekt sorgt dafür, dass innerhalb der Erdatmosphäre ein Klima hergestellt wird, an welches sich die Lebewesen der Erde angepasst haben. Dies geschieht, indem das Sonnenlicht auf die Erdoberfläche einstrahlt und diese aufwärmt. Dieses Licht wird durch den Boden zurückreflektiert und in Wärmestrahlung umgewandelt. Ein Teil davon, verlässt die Atmosphäre dann wieder. Die Treibhausgase bilden wie auf der unten abgebildeten Grafik dargestellt, eine Hülle über der Erdatmosphäre und geben einen Teil dieser reflektierten Wärme wieder zurück an die Atmosphäre. Die Treibhausgase können also mit dem Glas eines Treibhauses verglichen werden, welche dafür sorgen, dass sich das Gewächshaus aufwärmt (pusch.ch, 2015).













Quelle: Der natürliche Treibhauseffekt (pusch.ch, 2015, S.9)



2            Treibhausgase

Aussage: "Welches sind denn überhaupt Treibhausgase? Ist das nur CO2? Ich habe mal gehört, dass das Kühlmittel in den Kühlschränken auch schädlich sei für das Klima"


Sie sprechen hier alte Kühlschränke an, welche als Kühlmittel mit einem F-Gas (Fluorierte Treibhausgase) befüllt wurden, namentlich mir FCKW. FCKW ist neben dem, dass es ein Treibhausgas ist, auch ein Stoff, welches die Ozonschicht angreift. Solche Kühlmittel sind schon länger verboten und ich bezweifle, dass Sie noch so ein Gerät zu Hause haben. Falls dies doch der Fall ist, empfehle ich Ihnen, diesen Kühlschrank Fachgerecht zu entsorgen. Sie können ihn z.B. im Geschäft, in dem Sie ihn gekauft haben, zurückgeben. Falls Sie den Kühlschrank ersetzen möchten, achten Sie bei einem Neukauf auf die Energieklasse. Mit einem Gerät der Klasse A sparen Sie Geld und verbessern Ihren ökologischen Fussabdruck (Umweltbundesamt, 2019).

Übrigens, bis 2021 galten noch andere Effizienzklassen, damals wurden noch die Bezeichnungen mit den "+" nach dem A verwendet. Neu hat sich die Berechnungsgrundlage dahingehend geändert, dass die Klassen nur noch von G bis A reichen, wobei A die höchste Effizienzklasse aufweist. 

Generell empfehle ich vor der Neuanschaffung von Elektrogeräten immer einen Blick auf topten.ch zu werfen, wo die auf dem Markt erhältlichen Geräte nach ihrer Effizienz (Stromverbrauch) geordnet sind. Nachfolgend zum Beispiel der Link für Kühlschränke https://www.topten.ch/private/products/refrigerators


Neben CO2 gibt es noch sechs weitere Treibhausgasgruppen. Diese sind: CH4, HFCs, PFCs, N2O, SF6, NF3. Alle diese Gase sind verantwortlich für den Treibhauseffekt. Diese werden jedoch mit dem CO2 Äquivalent (CO2e) angegeben, um eine Vereinheitlichung zu schaffen. D.h. die restlichen Treibhausgase werden in der Regel umgerechnet (Umweltbundesamt, 2019).

 

3             Schweizer Beitrag zum Pariser Klimaabkommen

Aussage: "Was nützt es überhaupt, wenn die kleine Schweiz sich an die Klimaziele hält? Am besten steigen wir wieder aus, wie es die USA getan haben"


Die Schweiz hat sich im Rahmen des Pariser Vertrages dazu verpflichtet, die Treibhausgasemissionen bis im Jahr 2030 auf ca. 26 Mio. Tonnen CO2e zu halbieren. Als Referenzjahr wird das Jahr 1990 herangezogen. Bereits vor dem Pariser Vertrag verfolgte die Schweiz Energieziele im Rahmen des Kyoto Protokolls und hat diesbezüglich Gesetze und Verordnungen verabschiedet.


Grundsätzlich kann man nun Diskutieren, wie diese Ziele erreicht werden sollen, ob mit Verboten und Einschränkungen oder mit Anschubfinanzierungen von umweltfreundlichen Technologien und liberalen Ansätzen. Was man nicht (mehr) Diskutieren kann, sind die Ziele dieses Vertrages, da sie verbindlich festgelegt worden sind.

Ausserdem haben die vereinigten Staaten unter der Biden-Administration die Ziele des Pariser Klimaabkommens wieder ratifiziert und somit den Ausstieg der Vorgängerregierung Rückgängig gemacht.

Zum Impact der Schweiz auf Klimaziele: Massnahmen in Schwellenländern, welche mitten in der Industrialisierung sind, oder in bevölkerungsreichen Ländern, haben sicherlich einen grösseren Einfluss. Nach dieser Logik müssten wir aber auch nicht mehr PET-Flaschen trennen, könnten Verpackungsmaterial einfach auf den Boden schmeissen oder die Batterien in den Haushaltsmüll werfen, denn es macht global gesehen eh nichts aus. Dennoch tun wir diese Dinge nicht. Weshalb wir uns (mich eingeschlossen) an einige Umweltschutz-Massnahmen halten, Andere jedoch als "Tropfen auf den heissen Stein" abtun, kann ich nicht beurteilen. Vermutlich müsste man an dieser Stelle eine/n Psychologin/ Psychologen hinzuziehen😄.

 

4             Persona Doris Leuthard

Aussage: "Diesen ganzen Schlammassel mit den Abgaben im Energiebereich haben wir der Bundesrätin Doris Leuthard zu verdanken"

 

Doris Leuthard war als Bundesrätin bis Ende 2018 Vorsteherin des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation und das Aushängeschild des neuen Energiegesetzes. Jedoch hat deren Rücktritt bzw. die Neubesetzung dieses Amtes keinen Einfluss auf die Energiestrategie und den Schweizer Beitrag zum Pariser Vertrag. Diese Ziele sind nicht Personengebunden, sondern in verschiedenen Dokumenten verbindlich festgehalten. Einige davon sind z.B. das Kyoto-Protokoll, der Pariser Vertrag, die Vereinbarungen der UN-Klimakonferenz 2016 in Marrakesch, das CO2 Gesetz, die CO2 Verordnung, die CO2 Abgabenerhebung, Dokumente über die Befreiung und Rückverteilung der CO2 Abgabe, Das Emissionshandelssystem und die Vernehmlassung des neuen CO2 Gesetzes.

 

Euer Salman Örge

 


Energie-und Wasserverbräuche im Wohnbereich

In diesem Post soll es darum gehen, mit wie viel Energie- und Wasserverbrauch ihr etwa für eure Wohnung/ euer Einfamilienhaus rechnen könnt ...